Crowdfunding und Terrorismusfinanzierung - Neuer FATF-Bericht zeigt Risiken und "Best Practice"

Crowdfunding und Terrorismusfinanzierung – Neuer FATF-Bericht zeigt Risiken und „Best Practice“

Die Rolle des Privatsektors

Der Bericht geht auch auf die möglichen Risiken für den Privatsektor ein und wie dieser durch Crowdfunding für Terrorismusfinanzierung ausgenutzt werden kann. Dies ist insbesondere möglich durch:

  • Zwischengeschaltete Organisationen, also jede natürliche oder juristische Person, die Projektträger und mögliche Investoren/Spender über eine Online-Plattform vernetzt. Diese Organisationen hätten Schwierigkeiten, potenzielle Aktivitäten zur Terrorismusfinanzierung zu erkennen und notwendige Maßnahmen zu ergreifen.
  • Finanzinstitute, die letztlich Transaktionsdienstleistungen für jeden Akteur, der am Crowdfunding beteiligt ist, durchführen. In diesen Fällen liegen die Herausforderungen meistens darin, die Herkunft der eingesetzten Mittel nachvollziehen zu können. Darüber hinaus sind verdächtige Aktivitäten schwer zu erkennen, da die Transaktionen oft nur kleine Geldbeträge beinhalten.

Mögliche „Best Practices“

In Zusammenhang mit diesen Herausforderungen haben sich bestimmte bewährte Verfahren (sogenannte „Best Practices“) herauskristallisiert, um dem Missbrauch von Crowdfunding für Terrorismusfinanzierung entgegenzutreten. Dies beinhaltet folgende Empfehlungen für den Privatsektor:

  • Zwischengeschaltete Organisationen, die Crowdfunding-Dienste anbieten, sollten über Mechanismen verfügen, um potenzielle Aktivitäten zur Terrorismusfinanzierung zu erkennen und verdächtige Transaktionen zu melden. Insbesondere sollten geeignete Identifizierungs- und Überprüfungsmaßnahmen durchgeführt werden, um die Anonymität von Spendern und Empfängern zu verhindern.
  • Die Nutzungsbedingungen von Crowdfunding-Plattformen sollten ausdrücklich die Mittelbeschaffung für terroristische Zwecke verbieten.
  • Die Zusammenarbeit, sowohl zwischen privatem und öffentlichem Sektor als auch zwischen privaten Akteuren untereinander, müsse gestärkt werden. So können Aufsichtsbehörden bspw. durch öffentlich-private Partnerschaften Crowdfunding-Anbieter dabei unterstützen, Risikofaktoren zu erkennen. Der direkte Austausch zwischen Verpflichteten sollte, wenn möglich, gestärkt werden.

Crowdfunding in Nationaler Risikoanalyse

Laut des Berichts der FATF ist die Einbeziehung von Crowdfunding in der Nationalen Risikoanalyse ein wichtiger Schritt für ein besseres Verständnis der Art und des Umfangs der nationalen Crowdfunding-Branche. Nur so könnten Risiken in Verbindung mit Terrorismusfinanzierung erkannt und risikobasierte Maßnahmen ergriffen werden. Dabei sollten Staaten einen multidisziplinären Ansatz gewährleisten, der nationale Behörden, den Privatsektor, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft mit einbezieht, um eine effektive Risikominderung zu erreichen, ohne legitime Fundraising-Aktivitäten zu beeinträchtigen.

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