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FIU veröffentlicht Jahresbericht 2023

Der FIU Jahresbericht 2023 beleuchtet zentrale Entwicklungen im Bereich des Verdachtsmeldewesens von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Deutschland. Besonders für das Jahr 2023 ist der gesunkener Gesamtumfang der Verdachtsmeldungen hervorzuheben. Weiterhin lassen sich vermehrt Meldungen aus dem Nichtfinanzsektor feststellen. Ebenso wird eine verstärkte internationale Kooperation vorangetrieben zwischen den FIUs, aber auch in internationalen Gremien wie innerhalb der Financial Action Task Force (FATF) und der Egmont-Gruppe.

Verdachtsmeldungen: Finanz- und Nichtfinanzsektor im Vergleich

Im Jahr 2023 gingen bei der FIU 322.590 Verdachtsmeldungen ein, was im Vergleich zu 2022 einem Rückgang von rund 4,3 % entspricht. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren ist damit ein Rückgang zu verzeichnen. Die FIU erhielt aber immer noch arbeitstagsdurchschnittlich 1.290 Verdachtsmeldungen.

Insgesamt bewertet die FIU den Rückgang der Anzahl der Verdachtsmeldungen als positiv, da weniger nichtwerthaltige Meldungen von den Verpflichteten übermittelt wurden.

Terrorismusfinanzierung und Sanktionen: Deutliche Zunahme relevanter Verdachtsmeldungen

  • Finanzsektor: Im Finanzsektor hat die Verdachtsmeldungen insgesamt gesehen abgenommen. Besonders hervorzuheben sind die Verdachtsmeldungen bei Finanzdienstleistungsinstituten. Die Anzahl der Verdachtsmeldungen haben sich für diesen Verpflichtetenbereich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Bei näherer Betrachtung ist dies aber auf ein Institut zurückzuführen, was im Zusammenhang mit unautorisierter Nutzung von Kundenkonten umfangreich meldete.
  • Nichtfinanzsektor: Im Gegensatz zum Finanzsektor verzeichnete der Nichtfinanzsektor einen Anstieg der Meldungen um etwa 2,75 %. Besonders aktiv in der Meldepflicht waren hier Berufsgruppen wie Rechtsanwälte, Güterhändler, aber auch Notare, Wirtschaftsprüfer und Immobilienmakler. Der Anstieg lässt sich wohl auf eine verstärkte Sensibilisierung zur Meldepflicht zurückführen.

Einen signifikanten Anstieg verzeichneten die Verdachtsmeldungen mit potenziellem Bezug zur Terrorismusfinanzierung sowie Sanktionsverstößen, die sich im Berichtsjahr 2023 auf rund 5.500 beliefen. Diese Entwicklung ist vor allem auf die verstärkten Sanktionsregelungen und deren Umsetzung im Zusammenhang mit den aktuellen geopolitischen Ereignissen zurückzuführen.

Sofortmaßnahmen und finanzielle Sicherstellungen

Im Jahr 2023 wurden 60 Sofortmaßnahmen zur Vermögenssicherung im Gesamtwert von rund 310 Millionen Euro ergriffen. Zusätzlich stieg die Zahl der operativen Analyseberichte wegen festgestellter Hinweise auf Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung oder damit zusammenhängenden Vortaten um 116 % auf insgesamt 82.000. Basierend auf Verdachtsmeldungen werden diese Informationen an den jeweils zuständigen Behörden weitergeleitet. Darunter fallen überwiegend Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämter.

Nationale und internationale Ersuchen sowie Spontaninformationen

Im Jahr 2023 spielte der grenzüberschreitende Informationsaustausch eine bedeutende Rolle. Insgesamt wurden 1.064 Ersuchen von ausländischen Behörden an die FIU gestellt und 1.604 Anfragen wurden an andere Staaten weitergeleitet. Zudem gingen knapp 1.800 spontane Informationen aus dem Ausland bei der FIU ein, während Deutschland rund 26.800 Spontaninformationen an internationale Partner weitergab. Mit den sogenannten Spontaninformationen informiert die FIU potenziell beteiligte Partnerbehörden über eingegangene Verdachtsmeldungen mit entsprechender Auslandsrelevanz.

IIn dem aktuellen Jahresbericht der FIU finden Sie auch eine Reihe von besonderen Sachverhalten (z.B. Kapitalanlagebetrug, Finanzanalyse im Zusammenhang mit Organisierter Kriminalität) und weitere Analysen. Den Jahresbericht 2023 der FIU können Sie hier abrufen: FIU Jahresbericht 2023

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